Die Strom- und Gaspreise der Stadtwerke Winnenden erhöhen sich zum 1.1.2022, bleiben aber deutlich unter den Preisspitzen der Großhandelsmärkte
Energie ist in den vergangenen Wochen und Monaten erheblich teurer geworden. An den Großhandelsmärkten ist der Preis für Strom, Gas und andere Energieprodukte binnen eines Jahres um das vier- bis fünffache angestiegen.
Für die Kunden der Stadtwerke Winnenden wird sich diese Marktentwicklung weit weniger bemerkbar machen, als dies die o. g. Steigerungsraten befürchten lassen. „Wie in der Vergangenheit haben wir unseren Strom- und Gaseinkauf auch für die im kommenden Jahr zu liefernden Energiemengen über einen langen Zeitraum verteilt, also in viele einzelne Teilmengen und über mehrere Jahre“ erläutert Stefan Schwarz, Geschäftsführer der Stadtwerke Winnenden. Aufgrund dieser Beschaffungsart konnten die Stadtwerke Winnenden in den vergangenen Jahren trotz auch dort vorhandener Preissprünge der Energiemärkte ihren Endkunden weitgehend konstante Preise für Strom und Gas anbieten. Im Mittel sind die Preisausschläge bei Strom selten über einen Cent hinausgegangen; bei Erdgas sogar deutlich darunter. „Aufgrund der in der jüngeren Vergangenheit exorbitant gestiegenen Einkaufpreise, werden wir diesen Korridor für 2022 allerdings verlassen müssen“, so Stefan Schwarz weiter, „denn die Preise für die zuletzt getätigten Energiekäufe sind exponentiell gestiegen“.
Im Schnitt werden die Stromprodukte um etwas mehr als 2 Cent und die Gasprodukte um knapp 3 Cent je Kilowattstunde teurer, „aber“ so betont Stefan Schwarz,“wir bleiben deutlich unter dem Schreckensszenario, welches von den Medien in den letzten Wochen verbreitet wurde“.
Beim Strom sind neben den Beschaffungspreisen auch die Netzentgelte, sowie weitere Preisbestandteile des Strompreises wie die KWK-, Offshore- und § 19-Umlage erneut gestiegen. Erfreuliche Ausnahme stellt die EEG-Umlage dar, welche in 2022 von 6,50 auf 3,723 ct/kWh sinkt und damit neben der langfristigen Beschaffungsstrategie der Stadtwerke Winnenden zusätzlich den Preisanstieg abmildert.
„Es ist erfreulich, dass wir durch unsere vorausschauende und risikominimierte Einkaufsstrategie den Stromarbeitspreis in unserem stärksten Kundensegment – den Haushaltskunden – unter 30 ct/kWh (brutto) halten können“, so führt Stefan Schwarz weiter aus,“ und die jährlichen Mehrkosten für den Strombezug eines durchschnittlichen Haushalts mit 3.000 kWh Strombedarf unter 100 EUR betragen“.
Im Gasbereich waren die Preissteigerungen am Beschaffungsmarkt noch größer als beim Strom und leider gibt es kein Korrektiv wie die gesunkene EEG-Umlage beim Strommarkt. Neben den gestiegenen Beschaffungskosten steigen sowohl die Netznutzungsentgelte als auch die Kosten für den nationalen CO2-Preis. Entsprechend der Verankerung im Brennstoffemissionshandelsgesetz wird sich dieser von 25 auf 30 EUR je Tonne erhöhen. Es steigen somit alle drei Preisbestandteile in der Gaswirtschaft; Beschaffungskosten, Netzentgelte und staatliche Steuern und Umlagen. „ Am Ende führt dies zu einem Anstieg des Gasarbeitspreises von 2,4 bis 2,8 ct/kWh (brutto), je nach Jahresverbrauchsmenge und wird dazu führen, dass unsere Kunden beim Heizenergieaufwand mit mehreren hundert EUR pro Jahr zusätzlich belastet werden“, bedauert Stefan Schwarz, „obwohl wir durch unsere bewährte Beschaffungsstrategie einen guten Teil des exorbitant gestiegenen Einkaufspreises für Erdgas abfedern konnten“.
Gute Preise für Strom und Gas sind kein Vorranggebiet der großen Energieversorger. Gerade schlank aufgestellte, effizient arbeitende Stadtwerke haben bessere Kostenstrukturen und können somit auch sehr preisgünstige Angebote machen. Hinzu kommt, dass die Stadtwerke Winnenden mit anderen Stadtwerken zusammen die Energie direkt am Großhandelsmarkt beschaffen.
„Noch eines unterscheidet uns von den großen Energiekonzernen: Wir sind ein kommunales Unternehmen, zu 100 % im Eigentum der Stadt Winnenden. Gewinne fließen bei uns nicht in den Geldbeutel von Aktionären, sondern werden von den Stadtwerken hier vor Ort reinvestiert in die örtliche Infrastruktur, wie z. B. unsere Winnender Bäder“ hebt Stefan Schwarz hervor.
Hintergrund:
Die Stadtwerke Winnenden GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, als umfassender Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Winnenden und der Region ein verlässlicher Partner in allen Bereichen der Versorgungswirtschaft zu sein.
Die Dienstleistungen der Stadtwerke Winnenden reichen von der klassischen Wasserversorgung, der Strom- und Wärmeerzeugung bis hin zum Energiehandel.
Den Vertrieb von Strom und Gas für alle Verbrauchersektoren haben die Stadtwerke Winnenden 2013 aufgenommen. Stand Oktober 2021 werden fast 5.000 Kunden von den Stadtwerke Winnenden mit Strom und Gas versorgt.